Schnappschüsse...
 

RRC Ferientour vom 8./9. Juni 2024 nach Rottweil

Oder "10 kleine Negerlein gingen auf die RRC-Tour" - eigentlich waren es 12 - aber erst mal der Reihe nach:
Vorne weg, dies war der meistgenannte Spruch bei der diesjährigen Tour nach Rottweil. Noch kleine Infos zu Rottweil: Es ist die älteste Stadt Baden-Württembergs und wurde bereits 73 n. Chr. von den Römern gegründet. Sie hatte zur Eidgenossenschaft lange Zeit ein gutes Verhältnis und so kämpften die Rottweiler bei der Schlacht bei Murten "mit uns" gegen Karl den Kühnen. Eines der Wahrzeichen ist der weither sichtbare Lift-Testturm der Firma Thyssenkrupp mit 246 Meter (weltweit 2. höchster Testturm für Aufzüge) - der gab dann noch zu reden, später mehr.

      So standen also 12 RRC-Radler mit "Begleit-schutzengel" Barbara pünktlich zur Abfahrt vor der Baustelle des Organisators Marcel bereit. Auf bekannten Wegen gelangten wir via Gailingen (1. Berg), Buch nach Gottmadingen, wo eine Baustelle uns zwang, einen Umweg zu suchen. Die Weiterfahrt nach Engen - Richtung Hegaublick, dann aber nach Bargen (nicht das Schaffhauser Bargen) - Mauenheim (bereits 4. Berg) kannten dann auch noch die meisten. Beim Sendeturm "Witthoh" vorbei waren wir dann erst mal beim höchsten Punkt angelangt, bevor eine rasante Abfahrt, für mich Neuland, direkt nach Tuttlingen führte. Dann folgte bereits der nächste Anstieg, habe aufgehört zu zählen, welcher das RRC-Grüppchen doch schon etwas mehr auseinanderriss. Erste Ermüdung machte sich doch schon bemerkbar, so auch das Wetter, das noch folgen wird: erster kurzer Regenguss kühlte uns etwas ab, aber nicht die Stimmung. Der eine oder andere musste dann zwischendurch schon mal austreten, es fanden aber alle wieder den Anschluss. Hungrig fuhren wir schon mal mehreren Landgasthöfen vorbei. Unser Mittagshalt war aber erst bei der Streckenhälfte reserviert, sodass es bei einem "neidischen" Blick auf die sitzenden Gäste blieb. Bei einer rasanten Abfahrt war ich dann an der Spitze und hörte das Kommando (=flüstern) zum Abbiegen unsrer navigierten Leiter nicht und genoss noch die tolle Abfahrt, bis ich merkte, dass eigentlich so ein grosser Abstand zum nächsten fast nicht möglich sein kann. Ich musste dann halt die tolle Abfahrt rückgängig machen, sprich umkehren und schon war ein kleiner Suchtrupp auf der Suche nach mir. Jedenfalls kamen wir alle trocken, von aussen, im schönen Gasthof an und kaum hingesetzt begann es zu schütten, was es hergab.
           
            Frisch gestärkt mit deftigen schwäbischen Spezialitäten, Regenbekleidung und Wechsel der noch weissen Socken, wem das möglich war, blieb die Verdauungszeit sehr kurz, denn gleich ging es in eine "Wand". Die drei Ältesten wählten einen direkten Weg nach Rottweil und verabschiedeten sich vom Rest - "waren's nur noch neun". Bei Kilometer 73 war dann mit fast 1000 Meter der höchste Punkt erreicht und spätestens nach der Abfahrt auch alle Füsse nass. Bei allen, ausser Simi, stand das Wasser im Schuh, er hatte das Modell "Krokodil" (vorne offen wie ein Krokodil) wo das Wasser auch wieder herauslaufen konnte. Alle waren nicht unglücklich, als der genannte Turm immer näherkam und wir Rottweil gesund, müde und nass erreichten. Viel Zeit zum Ausruhen gab es nicht, denn der Hunger machte sich schon wieder bemerkbar und nach kurzem Fussmarsch waren wir dann auch schon im türkischen Restaurant "Mundwerk", das übrigens auf Google zu Recht gut bewertet ist. Vollgegessen suchten wir dann oberhalb der Altstadt noch ein Lokal, um den Tag mit einem alkoholischen Getränk ausklingen zu lassen.
Nach etwas kurzer für die Einen aber guten Nacht, Fredy und Barbara im eigenen fahrbaren Bett, weil ein Bett zu wenig vorhanden war (Nachmeldung), trafen sich alle zum Frühstücksbuffet. Gut gelaunt, die Sonne schien, war dann recht pünktlich Abfahrt. Blöd nur, die einen bogen vom Hotel links, die anderen rechts ab. Nach ein paar Kilometern merkten dann auch die Vordersten, dass da noch jemand fehlt. Zuerst Marcel, dann noch der eine und andere gingen auf die Suche, denn telefonisch konnte von den Vermissten keiner erreicht werden. "Da waren's nur noch…"  wurde gespottet. Später erfuhren wir, dass die drei Senioren eben beim Testturm vorbeikamen, das war jedoch die falsche Richtung. Telefonisch wurde vereinbart, dass sie zurück nach Rottweil fahren und den direkten Weg nach Stammheim nehmen, während die grössere Gruppe die geplante Route nahm. Sie können dann ja auf uns warten - war die Idee. So kamen wir zügig voran. Villingen-Schwenningen war schnell erreicht, bevor es dann bei Bräunlingen zum ersten Mal begann zu regnen. 

     Nach dem zweiten Regenguss und einem Plattfuss bei Marcel - der Schlauchwechsel dürfte schon etwas schneller gehen, vor allem wenn die anderen im Regen stehen, erreichten wir nach dem x-ten Berg die Schweiz bei Beggingen wieder. Weil es erfahrungsgemäss in Süddeutschland nur wenige/keine Brunnen gibt, füllten Marcel und Lukas bei der ersten Gelegenheit ihre Bidons. Während der Rest den Radweg nach Schleitheim wählte - wie immer, wenn einer vorhanden ist - bretterten die beiden auf der Hauptstrasse leicht talwärts. Mit der Erkenntnis, dass da wieder mal 2 fehlen, drosselten die verbleibenden 7 das Tempo und warteten dann in Schleitheim - vergebens, denn die beiden waren ja schneller und überholten uns in der Annahme, dass Simi extra aufs Tempo gedrückt hat. Auf der Siblingerhöhe warteten sie dann auf uns mit der Erkenntnis, dass sie nicht die Jäger, sondern die Hasen waren. Der Rest der Tour durchs Klettgau - Neuhausen - Rheinau-Marthalen nach Stammheim blieben dann alle zusammen, keiner ging mehr verloren und es gab ab Beringen noch Zuwachs (Roli hatte da auf uns gewartet). Barbara war schon vor Ort, mit unsrem Gepäck, RRC-Paparazzi Sepp mit Kamera und den Abschluss machte ein feines Mittagessen in der Pizzeria. Die drei Senioren erreichten dann sicher noch bei Tageslicht nach Defekten ihr Ziel. Nächstes Jahr werden dann alle mit einem Tracker ausgestattet, die dann Barbara orten kann… so eine Idee.

   Gratulation allen Teilnehmern, insbesondere dem Jüngsten, Olivier für das Durchhalten.
     Danke an Marcel für die Organisation dieser tollen Tour
     und 
Barbara für die nicht immer einfache Begleitung der "12 kleinen …".


11. Juni 2024/ Markus Spengler



Vielen Dank für ihr Interesse!
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